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Der Externe – Außenseiter oder wertvolle Bereicherung?

Welche Vor- und Nachteile hat es, einen externen Berater in sein Projektteam aufzunehmen? Wie fühlt man sich als „Externer“ in einem Kundenprojekt? Wir nehmen als Berater tagtäglich in Unternehmen eine „externe“ Rolle ein, können also aus der Betroffenensicht berichten. Gleichzeitig helfen wir Teams, mit externen Spezialisten zu arbeiten, wissen also auch wie die interne Sicht ist. Deshalb stellen wir uns diese Fragen aus beiden Blickwinkeln jeden Tag aufs Neue und versuchen unsere eigenen Erfahrungen dabei einzubringen.

Wenn Unternehmen sich auf ihre agile Reise begeben, werden sie häufig damit konfrontiert, dass sie cross-funktionale Teams aufstellen sollen. Dabei stellen sie fest, dass einige Fähigkeiten noch nicht vorhanden sind und sie diese ausbilden müssen. Deshalb sind sie vorerst auf externe Hilfe angewiesen. Auch in der Beratungsfunktion, wie wir sie einnehmen, werden vielfach externe Experten eingekauft. Oft ist bereits zu Beginn klar, dass die Einsätze im Unternehmen nur eine begrenzte Zeit andauern. Meist sprechen wir hier von einem Zeitraum von drei bis zwölf Monaten.

Welche Gründe sprechen dafür, einen externen Berater in sein Unternehmen oder sogar in sein Projektteam zu holen?

Ein Externer hat immer einen ganz anderen Blick auf das Unternehmen und ist eher in der Lage, Dinge objektiv zu beurteilen. Er blickt quasi von außen auf das Unternehmen und ist weniger voreingenommen, als es ein interner Mitarbeiter unter Umständen ist. Diese neutrale Einstellung hilft oft, festgefahrene Strukturen aufzuzeigen und den Kunden dabei zu unterstützen, diese aufzubrechen. Ein Kunde hat immer ein bestimmtes Anliegen, wenn er einen externen Berater hinzuzieht. In unserem Fall handelt es sich um das Thema „Einführung von Agilität“. Wir sind als Agile Coaches und Scrum Master tätig und begleiten Firmen aus verschiedenen Branchen bei ihrer agilen Transition. Gerade wenn Veränderungen und/oder Neuerungen Einzug in ein Unternehmen erhalten sollen, holen sich die Manager erfahrene Berater aus diesem Gebiet an ihre Seite. In enger Zusammenarbeit wird herausgearbeitet, was die Ziele der Beratung sein sollen, wie man diese Ziele definiert und wie letztendlich die Umsetzung dieser erfolgt. Oftmals finden diese Gespräche schon Monate vor der geplanten Veränderung statt. Die Unternehmen profitieren von den Erfahrungen der Berater, die sich täglich mit dieser Thematik auseinandersetzen und diese auch branchenübergreifend anwenden können. Somit fließt ein umfangreiches Wissen in die Beratung mit ein.

Wie aber fühlt man sich nun als „der Externe“?

Hier muss unterschieden werden, welche Rolle der externe Berater einnimmt.  Berät man überwiegend das Management und gibt Schulungen in dem Unternehmen, fühlt man sich wie ein „Dienstleister“. Der Kunde zahlt eine beachtliche Summe, um von der Erfahrung zu profitieren und möchte somit auch die bestmögliche Beratung erhalten. Es werden Anforderungen gestellt und es kann auch vorkommen, dass ein CEO z. B. nicht mit dem ausgearbeiteten Ergebnis zufrieden ist und dieses in der Luft zerreißt. Natürlich ist das nicht immer der Fall, es sollte aber durchaus erwähnt werden. In dieser Konstellation ist die Positionierung als „Externer“ oftmals ein Pluspunkt, denn sie verstärkt die Autorität, das Vertrauen in das Wissen der Person und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit, dass Ratschläge angenommen und umgesetzt werden.

Grafik Respekt im TeamWenn man allerdings als externer Scrum Master in einem Projektteam beim Kunden eingesetzt wird, ist unsere persönliche Erfahrung eine andere. Da agile Methoden auf gegenseitiges Vertrauen, Respekt und Teamzusammenhalt bauen, kann hier die Rolle als „Externer“ problematisch werden. Deswegen versuchen wir, diese Person so lange und regelmäßig wie möglich in das Team zu integrieren, damit sich ein „Wir-Gefühl“ entwickeln kann. Durch die tägliche, enge Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsteam und dem Product Owner entsteht schneller ein Gefühl der Teamzugehörigkeit. Im Idealfall wird dann eben nicht mehr differenziert. Hier spielt es keine Rolle, ob man interner oder externer Mitarbeiter ist. Die Rollen sind klar verteilt und auch die Externen sind vollwertige Teammitglieder. Oft werden die Softwareentwickler eines Teams in vielen Unternehmen ebenfalls extern eingekauft.

Diese zwei Beispiele machen deutlich, wie sich die Wahrnehmung der Rolle des „Externen“ mit der Funktion innerhalb des Unternehmens ändert. Einmal ist die strikte Trennung zwischen Unternehmen und Berater wünschenswert, im anderen Fall ist eine Durchlässigkeit der Grenzen vorteilhaft. In beiden Fällen können Externe mit ihrem Wissen und Know-How zum Erfolg eines Projektes sehr viel beitragen. Sie sollten als wertvolle Ergänzung, nicht als Bürde gesehen werden und wir ermutigen Unternehmen in unserer Tätigkeit als Berater auch auf Fachwissen zurückzugreifen und so Innovationen und Neuerungen zuzulassen.

 

Cegeka Agile Coaching: Erfahrene Wegbegleiter für die agile Transition