Was ist grüne Softwareentwicklung?
Grüne Softwareentwicklung ist die Praxis, Software so zu entwerfen, zu erstellen und auszuführen, dass ihre Auswirkungen auf die Umwelt minimiert werden. Dabei stehen Energieeffizienz, Ressourcenoptimierung und nachhaltige Designentscheidungen während des gesamten Software-Lebenszyklus im Vordergrund.
Im Gegensatz dazu wird bei der nicht-grünen Softwareentwicklung der Energieverbrauch oft übersehen, was zu aufgeblähten Anwendungen, ineffizientem Code und unnötigem Hardwareverbrauch führt – alles Faktoren, die zu höheren Emissionen und letztendlich zu einer Verschlechterung der Umweltbedingungen im Laufe der Zeit beitragen.
Unsere Ambition: nachhaltige Software
Wir bei Cegeka glauben, dass nachhaltige Software intelligente Software ist. Da Software die Hardware steuert, gibt es keine grüne IT ohne energieeffiziente Anwendungen. Deshalb suchen wir aktiv nach Möglichkeiten, Nachhaltigkeit in jede Phase des Software-Lebenszyklus zu integrieren: Design, Entwicklung und Betrieb.
Obwohl die Entwicklung grüner Software bei Cegeka noch in den Kinderschuhen steckt, bauen wir auf einem starken Fundament auf: Agiles Arbeiten und Handwerkskunst sind tief in unserer Kultur verankert und bieten einen natürlichen Ausgangspunkt für die Integration von Nachhaltigkeit in unsere Arbeitsweise.
Unser Ziel ist es, die CO2-Emissionen zu reduzieren, indem wir unsere Software energieeffizienter machen, ohne dabei Kompromisse bei der Leistung oder der Benutzererfahrung einzugehen.
Unser Fundament: Agilität und Handwerkskunst
Bei sorgfältiger Anwendung können agile Praktiken auch Nachhaltigkeitsziele unterstützen, sowohl in ökologischer als auch in sozialer Hinsicht. Der agile Arbeitsablauf bietet uns eine Struktur, die in mehrfacher Hinsicht mit den Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung im Einklang steht.
- Iterative Verbesserung reduziert Verschwendung.
Häufige Iterationen (z. B. zweiwöchige Sprints) ermöglichen es Teams, sich schnell anzupassen. Dies verringert das Risiko, unnötige Funktionen oder Produkte zu entwickeln, und minimiert die Verschwendung von Ressourcen (Zeit, Energie und Materialien). - Kontinuierliches Feedback fördert eine verantwortungsvolle Entwicklung.
Sprint-Reviews und Retrospektiven regen zur regelmäßigen Reflexion an. Diese Checkpoints fördern die Reflexion und Kurskorrekturen, die auch ökologische oder soziale Auswirkungen berücksichtigen können (z. B. Reduzierung der Serverlast, Verbesserung der Barrierefreiheit). - Flexibilität ermöglicht nachhaltige Entscheidungen.
Das Produkt-Backlog kann angepasst werden, um Funktionen zu priorisieren, die Nachhaltigkeitsziele unterstützen, wie z. B. energieeffiziente Algorithmen. - Befähigte Teams fördern eine Kultur der Verantwortung.
Tägliche Scrums und funktionsübergreifende Zusammenarbeit fördern die gemeinsame Verantwortung. Dies hilft den Teams, sich der weiterreichenden Auswirkungen ihrer Arbeit bewusst zu bleiben. - Exploratives Testen unterstützt Qualität und Langlebigkeit.
Tests am Ende jedes Sprints gewährleisten robuste, zuverlässige Produkte. Dies reduziert die Notwendigkeit häufiger Nacharbeiten oder Ersatzbeschaffungen.
- nachhaltiger Sprint-Planung und umweltbewussten User Stories;
- umweltbewussten CI/CD-Pipelines und infrastrukturorientierten DevOps;
- Umweltbewusstsein in Retrospektiven und der Teamkultur.
- Leistungs- und Lasttests zur Erkennung und Behebung von Engpässen;
- beschränkungsbasierte Entwicklung zur Vermeidung von Overengineering;
- Refactoring, sauberer Code und ordnungsgemäße Fehlerbehandlung zur Reduzierung von Verschwendung;
- atomare Methoden/Funktionen und das Prinzip der einzigen Verantwortung zur Gewährleistung eines modularen, effizienten Codes;
- Optimierung der bestehenden Infrastruktur anstelle einer standardmäßigen Skalierung mit mehr Hardware.
Verantwortungsvolle Innovation mit KI
Wir bei Cegeka sind davon überzeugt, dass neue Technologien wie KI sowohl intelligent als auch nachhaltig sein sollten. Deshalb nutzen wir das Potenzial der KI mit einer verantwortungsbewussten und ethischen Haltung.
Als Unterzeichner der Microsoft Partner Pledge setzt sich Cegeka aktiv für die verantwortungsvolle Entwicklung und Nutzung von KI ein, die den Grundsätzen der Fairness und Verantwortlichkeit entspricht. Im Rahmen dieses Prozesses verpflichten wir uns zu Folgendem:
- Betrieb von KI-Systemen in grünen Rechenzentren.
- Auswahl energieeffizienter KI-Modelle.
- Einsatz von KI für den richtigen Zweck und nur dort, wo sie einen echten Mehrwert bietet.
Auch wenn wir gerade erst am Anfang stehen, ist es das Ziel von Cegeka, KI intelligent und nachhaltig in weitere Anwendungen zu integrieren.
Von der Strategie zum Code: Sustainability by Design
Agile und handwerklich orientierte Entwicklung bilden zwar die Grundlage für nachhaltige Software, doch um eine echte Wirkung zu erzielen, muss sie mit den übergeordneten Geschäftszielen in Einklang gebracht werden. Deshalb erweitern wir unseren Fokus über den Entwicklungsprozess hinaus und integrieren Nachhaltigkeit in die digitalen Strategien unserer Kunden. Wo immer möglich, unterstützen wir unsere Kunden dabei
- ihre Geschäftsmodelle mit geringeren Auswirkungen auf die Umwelt zu innovieren
- Vereinfachung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen (z. B. papierloses Arbeiten, Eliminierung unnötiger Schritte), um Abfall und Energieverbrauch zu reduzieren;
- Integration von Nachhaltigkeit als nicht-funktionale Anforderung (NFR) von Anfang an.
Im Rahmen unseres Technologieauswahlprozesses bewerten wir auch die Energieeffizienz von Programmiersprachen und Frameworks, um sicherzustellen, dass die Leistung mit den Auswirkungen auf die Umwelt im Einklang steht.
Messung
Wir integrieren nach und nach Nachhaltigkeitskennzahlen in unseren Entwicklungslebenszyklus. Wir messen zwar noch nicht alles, aber wir nutzen bereits Tools, die wertvolle Erkenntnisse liefern:
- Cloud-native Tools von AWS, Azure und Google Cloud zur Schätzung des CO2-Fußabdrucks auf Anwendungsebene.
- CAST zur Identifizierung ineffizienter Codes.
- SonarQube mit EcoCode-Plugins zur Bewertung der Umweltfreundlichkeit von Codes.
- Kepler zur Energieüberwachung in Kubernetes-Umgebungen.
Trotzdem glauben wir an Fortschritt statt Perfektion. Das Messen dessen, was wir heute können, hilft uns, bessere Entscheidungen zu treffen und uns kontinuierlich zu verbessern.
Von der Community lernen
Wir sind auf diesem Weg nicht allein. Durch die Teilnahme an Veranstaltungen wie dem GreenTech Forum bleiben wir auf dem Laufenden, sehen Beispiele aus der Praxis und knüpfen Kontakte zu anderen, die sich ebenfalls für nachhaltige digitale Praktiken einsetzen.
Außerdem profitieren wir vom Fachwissen unserer Tochtergesellschaft NSI, die Mitglied des ISIT (Institut du Numérique Responsable) ist. Diese Zusammenarbeit stärkt unser kollektives Wissen und beschleunigt unseren Fortschritt in Richtung umweltfreundlicherer Software.
Und das ist erst der Anfang. Bei Cegeka werden wir weiterhin nach Wegen suchen, um eine digitale Zukunft zu gestalten, die unseren Planeten respektiert – Zeile für Zeile.